Wälzlagerstahl 100Cr6 (Werkst.Nr. 1.3505)
Wenn nichts anderes angegeben ist, werden alle Lagerringe und Wälzkörper aus 100Cr6 hergestellt. Durch eine Wärmebehandlung wird eine Härte von 60-64 HRC erreicht. Diese Lager können hohen Belastungen und Temperaturen bis kurzzeitig 150 °C ausgesetzt werden.
Chromlegierter nichtrostender Stahl (Werkst.Nr. 1.4125, 1.3544)
Kugellager können nicht nur aus Wälzlagerstahl (100Cr6) sondern auch aus nichtrostendem bzw. rostarmem Stahl hergestellt werden. Edelstahl-Wälzlager finden überall dort Anwendung, wo eine längere Lebensdauer gefordert wird, weil extreme Umgebungsbedingungen herrschen. Es werden vorwiegend martensitische Stähle wie 1.4125 und 1.3544 verwendet. Durch eine spezielle Wärmebehandlung in Vakuumöfen erreicht man ähnliche Härtewerte wie bei Wälzlagerstählen.
Stickstofflegierter nichtrostender Stahl Cronidur®30 (Werkst.Nr. 1.4108)
Für extremste Einsatzzwecke kann auch der nichtrostende Edelstahl Cronidur®30 verwendet werden. Dieser druckaufgestickte Eisen-Chrom-Molybdän-Stahl hält höchsten Ansprüchen Stand.
Die Vorzüge sind u.a.:
- Hohe Maximalhärte (58 – 60 HRC) bei guter Schlagbiegearbeit
- Noch höhere Korrosions – und Säurebeständigkeit als bspw. 1.4125
- Feinkörniges metallisches Gefüge für hohe Überrollbeständigkeit
Keramische Werkstoffe
Es gibt verschiedene keramische Werkstoffe, in der Lagertechnik werden vorwiegend folgende Werkstoffe verwendet:
– OXIDKERAMIK, z.B. Zirkonoxid ZrO2
– NICHTOXIDKERAMIK, z.B. Siliciumnitrid Si3N4
– Für den Einsatz in Wälzlagern eignet sich Si3N4 am besten
– HWG Wälzlager, sowie alle anderen führenden Wälzlagerhersteller, verwenden vorwiegend Wälzkörper aus Siliziumnitrid in Ihren Produkten.
– Der Herstellungsprozess der Bauteile ist dabei von entscheidender Bedeutung: es wird darauf geachtet, dass nur Produkte zum Einsatz kommen, welche nach dem sogenannten HIP-Verfahren (Hot Isostatic Pressing) hergestellt sind.
Kunststoffe
Der meistverwendete Lagerwerkstoff ist Polyacetal (POM). Auf Wunsch können auch Polypropylen (PP), Polyetheretherketon (PEEK, bis 250°C) oder ähnliche Kunststoffe verwendet werden. Zu beachten ist, dass Kunststoffe ansonsten nur bei niedrigen Belastungen und Temperaturen bis ca. 100°C eingesetzt werden können. Auch die Toleranzen der Außenabmessungen sind größer. Vorteile sind die korrosions- und chemische Beständigkeit.